Mittwoch, 23. Mai 2018, Cefalonia – Höhlen und Chicken Oscar

Gestern habe ich ja geschrieben, dass wir zufolge der Sperrung des Kanals von Korinth einen Umweg fahren müssen. Kurz nach 12 Uhr erreicht die Silver Wind die Hauptstadt Argostoli auf der Insel Cefalonia.

Zum Aufwachen lassen wir uns einen Cappucino in die Kabine bringen und frühstücken dann bei voller Fahrt wiederum auf der Terrasse des Selbstbedienungsrestaurants. Es ist gemütlich, das Wetter aber diesig und der Kapitän meint, dass heute Nachmittag eine Regenwahrscheinlichkeit von 20% besteht.

Zudem erfahren wir, dass uns nicht nur eine Stunde pro Tag das WLAN zur Verfügung steht, sondern dass wir für die ganze Kreuzfahrt eine unbeschränkte Internet-Verbindung benutzen können. Die Verbindung soll aber sehr langsam sein. Ok, das werden wir testen – denn schnelleres Internet wäre verfügbar für US$ 25.— pro Tag!

Um 1330h werden wir abgeholt zu unserer Tour «Wonders of Cefalonia». Von Argostoli aus fahren wir in Richtung Norden auf eine Anhöhe über der Myrtos Beach. Diese Beach ist weltberühmt für Ihren weissen Sandstrand und wird in vielen Katalogen abgebildet als Visitenkarte für Griechenland-Ferien.

Weiter geht unsere Fahrt, immer noch bei diesigem Wetter, in Richtung Sami. Kurz vor dieser Kleinstadt biegen wir ab zum Melissani-See.

Wikipedia meint zu diesem See:
Der See in der Grotte war in der Antike eine Kultstätte des Hirtengottes Pan, wie zahlreiche Funde auf dem Grund belegen. Diese sind im Archäologischen Museum in Argostoli zu sehen. Darunter befindet sich eine Tafel aus dem 3. Jahrhundert v. Chr. mit dem ältesten erhaltenen Beleg des Wortes Nymphomanie.[1] In der Literatur findet die Höhle Erwähnung im Roman Corellis Mandoline von Louis de Bernières.

Die Höhle ist 160 m lang, 45 m breit und 36 m tief. 1963 konnten österreichische Geologen das „Phänomen der Meeresmühlen von Argostoli“ endgültig lösen, bereits 1870 hatte Karl Werner Maximilian Wiebel, ein Hamburger Geologie-Professor, auf das physikalische Prinzip der kommunizierenden Röhren hingewiesen und wissenschaftliche Untersuchungen vor Ort angestellt. Das landeinwärts strömende Meereswasser vermischt sich mit Grundwasser und landet im See der Grotte, wo es dann verdunstet. In den 1960er Jahren wurde ein Stollen bis an den Rand des Sees gegraben, um die Höhle für Besucher zugänglich zu machen.

Durch ein großes Loch in der Decke scheint das Tageslicht und lässt das Wasser der Grotte in den verschiedensten Farben, von Dunkelblau bis Türkis, erscheinen. Das einstrahlende Sonnenlicht wird von der Oberfläche reflektiert und kreiert ein faszinierendes Lichtbild an den roten Höhlenwänden. Die Farben verändern sich durch das sich ständig bewegende Wasser laufend.

Mit Ruderbooten werden wir auf dem See herumgefahren. Der Ruderer erzählt, dass das Loch, durch das das Tageslicht gelangt, vor vielen Jahren bei einem Erdbeben entstanden ist.

Unser Bus fährt nun weiter in Richtung Sami, zu der Drogarati-Höhle. Es handelt sich um ein Höhlensystem, das mit mehreren anderen Höhlen auf der Insel Cefalonia, u.a. auch mit dem vorher besuchten Melissani-See verbunden ist.

Allerdings bietet die Höhle für uns nichts Besonderes – vor allem wenn wir uns z.B. an die Beatus-Höhlen am Thunersee erinnern. Viele der Stalakmiten oder Stalaktiten sind abgebrochen.

Wir sind auf jeden Fall froh, dass es bald mit dem Bus ins Dörfchen Sami geht. Ein kleines, schmuckes Fischerdörfchen, das offenbar eine bescheidene Berühmtheit erlangt hat durch einen hier gedrehten Film «By the Sea» mit Brad Pitt und Angelina Jolie (2015). In diesem Dörfchen beobachten wir einen Fischer, der gemütlich und nach alter Sitte seine Netze flickt und wir beschliessen, in der Taverne «Adonis» einen Ouzo zu trinken und einige griechische Spezialitäten zu essen. Toller Nachmittag.

Die Fahrt zurück führt uns über einen kleinen Pass bis auf über 1000m über Meer. Hier sollten wir eigentlich die berühmten Cefalonia-Föhren sehen, aber wir sind im Nebel und können diese Bäume nur knapp erahnen.

Zurück in Argostoli geht es wieder an Bord der «Silver Wind». Nachtessen im Hauptrestaurant im Tenue «Informell» (also Kittel, Hemd, aber ohne Krawatte). Als Spezialität wird Chicken Oscar angeboten, was Oskar natürlich mit Wonne bestellt. Aber offenbar hatte der «Federbock» viele Flugstunden hinter sich und war deshalb zäh. Wir Anderen sind mit unserer Menuewahl besser bedient.

 

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