Einige Bemerkungen zur «Silver Wind»

Die Silver Wind wurde 1995 erbaut, 2008 und 2016 renoviert. Damit ist sie bezüglich Baujahr und Bauart in etwa vergleichbar mit den von uns u. A. bisher gefahrenen Oceania Regatta (Alaska) und Oceania Nautica (Kapstadt-Singapore). Die Silver Wind hat eine Verdrängung von 17200 BRT (Bruttoregister-Tonnen) und bietet Unterkunft für rund 280 Passagiere. Die Nautica / Regatta sind doppelt so gross mit rund 680 Passagieren. Alle Schiffe sind aber sogenannt kleine Schiffe. Die neuen Ozean-Riesen haben eine Wasserverdrängung von über 160’000 BRT und bieten fast 6000 Passagieren Platz. Damit kann auch der Laie abschätzen, dass es sich bei der Silver Wind um ein kleines Schiff handelt.

Obwohl es sich also um ein älteres Schiff handelt, ist es sehr gut gepflegt und auch die Möbel in unserer Kabine sind einwandfrei und wirken nicht abgewohnt.

Unsere Veranda Suite 608 misst rund 22 m2 und entspricht z.B. den Balkon-Kabinen der Oceania Schiffe. Wenig Platz steht im Badezimmer bei der Silver Wind zur Verfügung – hier bieten die Oceania Schiffe mehr. Besser ist auf der Silver Wind das Balkon-Mobiliar. Die Kabine ist gut unterteilt und verfügt über hervorragende Betten – generell haben wir festgestellt, dass alle Schiffe – unabhängig von der jeweiligen Reederei – über sehr gute bis hervorragende Betten verfügen. Bilder zur Kabine sind im Beitrag vom 22. Mai 2018 zu finden.

Bei der Küche / beim Essen ist aber klar Oceania zu favorisieren – wobei wir hier auf sehr hohem Niveau «jammern». Das Frühstücksbuffet ist eher klein und es wird nicht, wie bei Oceania, durch das Personal bedient. Somit sieht dieses kleine Buffet sehr schnell «abgefressen» aus. Dass die Butter offen präsentiert wird und von den einzelnen Gästen mit einer Zange, die schnell verschmutzt ist, vom Buffet geholt werden muss, ist für mich ein «No Go» für ein 5-Sterne Schiff. Auch die Vielseitigkeit und die Qualität des Essens entspricht nicht der Oceania-Qualität, die ja mit «best cuisine at sea» wirbt. Dies sind Punkte, die nicht damit zusammenhängen, dass die «Silver Wind» ein älteres Schiff ist.

Zudem stört uns, dass im Schiff ein leichter Fäkalgeruch zu bemerken ist. Dies haben wir auf unseren vergangenen Kreuzfahrten mit allen Oceania Schiffen nie bemerkt.

Was uns aber besonders auffällt, ist die Tatsache, dass die Präsentation der Speisen eher als «liebslos» bezeichnet werden kann. Überrascht hat uns auch, dass beim Frühstücksservice die Tischsets nicht ausgewechselt werden. Wir haben sogar beobachtet, dass beim Mittagessen die gleichen Tischtücher wie beim Vorgänger verwendet werden – zwecks «Reinigung» sind diese kurz mit einer Flüssigkeit eingesprayt worden. Das ist eigentlich einer Reederei, die sich als 5 Sterne Luxus-Rederei positionieren will, nicht würdig. Trotzdem, wie schon erwähnt: wir jammern auf hohem Niveau.

Zum Service habe ich mich ja bereits geäussert im Blog vom 30. Mai 2018.

Bei den Getränken ist gegenüber Oceania bei Silversea Cruises «all inclusive». Die Tischweine – und das ist unsere persönliche Meinung – sind eher der mittleren Qualität zuzuordnen und wir müssen regelmässig nach einem «full-bodied wine» nachfragen. Dann erhalten wir aber in der Regel einen guten Wein im Rahmen des all inclusive Pakets. Die übrigen Getränke an den Bars sind ok (alles im Rahmen «all inclusive»). Der Service an den Bars und in den Restaurants könnte manchmal etwas schneller sein.

Der Zimmer-Service ist einwandfrei und der Butler und sein Gehilfe sind tipp-topp. Überhaupt ist das Personal mit ganz wenigen Ausnahmen sehr, sehr freundlich. Sicher hilfreich für gewisse Gäste sind auch die beiden «internationalen Hostessen», die insgesamt 7 Sprachen abdecken. Eine dieser Hostessen ist eine Thailänderin, die in Sion aufgewachsen ist und perfekt französisch und deutsch spricht. Diese sprachliche  Vielseitigkeit haben wir auf den Oceania Schiffen nicht bemerkt (wobei für uns die englische Sprache ja kein Nachteil ist).

Platz steht genügend zur Verfügung. Da ja nur 280 Gäste vorhanden sind, hat man kaum ein Platz-Problem. Dies ist auch ein Vorteil in den Speiserestaurants. Diese sind grosszügiger gestaltet als bei Oceania – d.h. man sitzt weniger eng bei einander.

Gut ist, dass wir über eine unbeschränkte Internet Verbindung – auch auf hoher See – verfügen. Dies dürfte sicher bald bei allen Kreuzfahrtschiffen der Standard sein. Allerdings ist die Standard-Verbindung sehr langsam.

Hier nun noch einige Bilder vom Schiff:

Kochshow im Theater
Genügend Plätze beim Pool – das Wetter war nicht so schlecht an diesem Tag, wie das Bild den Anschein macht.

Der grosse Speisesaal – The Restaurant
Der grosse Speisesaal – The Restaurant
Für einen Apéro findet sich immer eine gemütliche Ecke

 

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