Wir haben uns entschlossen, an diesem Tag den Hopp On-Hopp Off Bus zu besteigen, eine Stadtrundfahrt zu machen und insbesondere dann nach dem Vorort Belem zu fahren. Die Fahrt im Double-Decker unter freiem Himmel und schönstem Wetter war eindrucksvoll. Wir sind an den bekanntesten Plätzen vorbeigefahren und haben eindrucksvolle Gebäude aus vergangenen (Kolonial-) Zeiten bewundert.
Bei dieser Fahrt sind wir von einer Tatsache überrascht worden, die wir noch gar nicht kannten. Mitten in Lissabon ist noch ein teilweise vollständiges Äquadukt zu sehen!
Das „Aqueduto das Águas Livres“ ist ein historisches Aquädukt in Lissabon und eines der bemerkenswertesten Ingenieurleistungen des 18. Jahrhunderts in Portugal. Errichtet wurde es, um die einst vorherrschende Wasserknappheit Lissabons zu beenden. Die Gesamtstrecke des Aquädukts beträgt 19 Kilometer, wobei der Talabschnitt von Alcãntara, indem sich die 14 gotischen Bögen befinden, den eindrucksvollsten Teil darstellt. Insgesamt besteht es aus 35 Bögen, der größte ist rund 65 Meter hoch und 29 Meter breit. Das monumentale Bauwerk überstand selbst das Erdbeben von 1755 unbeschadet, erst 1967 wurde der Betrieb vollends eingestellt. (Auszug aus: http://www.news4press.com/Lissabons-unentdeckte-Seiten-Einblicke-_952617.html)
Ein Muss ist natürlich auch der Besuch von Belem mit dem berühmten Turm sowie das Kloster mit Kathedrale – ebenso natürlich auch das Seefahrer-Denkmal, das allerdings derzeit vollständig renoviert wird und eingerüstet war. Der Lift im Innern funktionierte aber und so konnte die Aussichtsplattform doch noch erreicht werden, wobei die bis zur Spitze ragenden Gerüstteile doch die Sicht einschränkten.
Der Torre de Belém im Stadtteil Belém an der Tejomündung ist eines der bekanntesten Wahrzeichen Lissabons. Neben dem nahegelegenen Mosteiro dos Jerónimos gehört der Turm zu den wenigen herausragenden Bauwerken des manuelinischen Stils, die das Erdbeben von Lissabon überstanden haben. Die oberste, 35 Meter hohe, freiliegende Etage des Turms ist heute eine Aussichtsplattform.
Im Jahre 1515 wurde der Turm vom portugiesischen König, Manuel I., in Auftrag gegeben. Sechs Jahre später, im Todesjahr Manuels (1521) wurde er fertiggestellt. Er versinnbildlicht seitdem die Glanzzeit des portugiesischen See- und Handelsimperiums. Als Leuchtturm auf einem Felsen im Mündungstrichter des Tejo gelegen, begrüßte er die ankommenden Entdecker und Handelsschiffe. Ursprünglich gab es auf der gegenüberliegenden Seite noch einen zweiten Turm. Feindliche Schiffe konnten so ins Kreuzfeuer genommen werden. Dieser Zwillingsturm wurde jedoch durch das große Erdbeben von 1755 zerstört.
Als Schutzsymbol der Seefahrer blickt eine Statue Unserer Lieben Frau der sicheren Heimkehr auf das Meer.
Das düstere Innere diente bis ins 19. Jahrhundert als Gefängnis und Waffenlager. Im 19. Jahrhundert kam es zu Aufschüttungen am nördlichen Tejoufer. Heute ist der Torre daher nur noch wenige Meter vom Land entfernt. Seit 1983 zählt der Torre de Belém zum Weltkulturerbe der UNESCO. (Auszug: Wikipedia – Torre de Bélem)
Beeindruckend immer wieder ist der gewaltige Bau des Hieronymitenklosters, mit dessen Bau 1501 begonnen worden ist. Der riesige Bau überstand das Lissaboner Erdbeben ohne grössere Schäden, wurde jedoch durch die Truppen Napoleon Bonapartes Anfang des 19. Jahrhunderts verwüstet. Heute gilt die Anlage ebenfals als UNESCO Weltkulturerbe.
Natürlich mussten auch wir uns für ein „Selfie“ zur Verfügung halten. Mit Selbstauslöser der Kamera gelang dies doch einigermassen gut:
Nach einem guten Mittagessen in einem kleinen Restaurant – abseits der Touristenströme – bestiegen (nein, befuhren) wir das vorerwähnte Seefahrer-Denkmal und konnten, neben den gewaltigen Bauten in Belem auch erstmals einen Blick auf die Oceania Marina werfen, die offenbar für einen Overnight-Stop schon in Lissabon eingetroffen war. Überwältigend auch der Blick auf die Hängebrücke „Ponte de 25 Abril“, die wir ja dann mit dem Schiff am nächsten Tag noch besser sehen werden.
Die Rückfahrt mit dem Hopp-On – Hopp Off gestaltete sich rasch und wir mussten nochmals in das gleiche Strassencafé wie gestern gehen, um nochmals die feinen „Pasteis de Nata“ zu essen.
Das Abendessen nahmen wir in unserem Hotel ein. Gemäss Werbung soll es sich dabei um eines der besten Sushi-Restaurants in Westeuropa handeln. Wir können dies auf jeden Fall bestätigen – alles top frisch zubereitet und dies zu vertretbaren Preisen.