Von Antibes Juans-les-Pins nach St. Paul-de-Vence dauerte unsere Fahrt im klimatisierten Minibus rund 50 Minuten. Von Meereshöhe stiegen wir dabei auf rund 355 m.ü.M. Diese malerische Kleinstadt wurde – wie auch schon Antibes – sehr schön restauriert und verfügt über unzählige Kunstgalerien. Schade, hatten wir nicht mehr Zeit – wir hätten sicher noch eine tolle Skulptur gefunden. A propos Zeit: Unsere Reiseleiterin wollte uns nur eine Stunde (inklusive Mittagessen zugestehen – da musste ich wieder einmal (nein nicht in Berndeutsch wie in Singapore) etwas ausrufen und – siehe da – aus einer Stunde Pause wurden schliesslich zwei! Leider reichte die Zeit nicht, noch das Grab des verstorbenen Malers Marc Chagall zu suchen.
Wikipedia meint:
Während der Französischen Revolution hieß der Ort Sainpaul. Die Einwohner nennen sich Saint-Paulois.
Saint-Paul ist ein vielbesuchtes mittelalterliches Städtchen mit gut erhaltenen Befestigungsanlagen. Diese wurden 1537–1547 unter Franz I. errichtet, wofür 700 Häuser abgerissen werden mussten. Die Bewohner wurden in die neu geschaffene Nachbarsiedlung La Colle umgesiedelt.
Viele Künstler und Kunsthandwerker haben sich hier niedergelassen, unter anderem Marc Chagall. Er zog 1966 nach Saint-Paul und vermachte dem Dorf, in dem er rund 20 Jahre lebte, einige Werke. Ganz besonders sehenswert sind ein Gemälde mit dem Titel „Ma Vie“ (Mein Leben) und ein Mosaik zum Thema „Les Amoureux“ (Liebespaar) in der Fondation Maeght sowie ein weiteres Mosaik aus dem Jahre 1986 am Giebel der Gemeindeschule, das auf der Grundlage einer Originalzeichnung von Marc Chagall geschaffen wurde. Der 1985 verstorbene Künstler ist auf dem Friedhof von Saint-Paul begraben. Sein unscheinbares Steingrab auf dem örtlichen Friedhof zieht viele Neugierige und Kunstpilger nach Saint Paul de Vence.
Das Mittagessen muss noch erwähnt sein. Wir bestellten Hamburger nach der Art des Hauses. Mein Exemplar kam mit einem schön angerichteten Salat und frischen Pommes Frites daher. Leider war Hambi nicht ganz durchgebraten. Ich habe darum gebeten, diesen nochmals kurz auf den Grill zu legen.
Anstandslos kam nach einer kurzen Zeit ein vollständig neuer Teller, wieder mit frischem Salat und neuen, frischen Pommes Frites daher. Das sei selbstverständlich, dass die ganze Portion neu gemacht werde – so sei das in ihrem Hause, meinte die Bedienung. Chapeau, das hätte ich nicht erwartet… Es bleibt noch zu erwähnen, dass der lokale Wein „Minuty“ – ein „Côtes de Provence“ ebenfalls hervorragend mundete. Und das gesamte zu Preisen, die unser Portemonnaie kaum belasteten.
Nach dem Mittagessen schlenderten wir durch das schöne Städtchen. Schade, dass wir nicht mehr Zeit gehabt haben, um die unzähligen Galerien zu besuchen. Ich bin sicher, wir hätten noch eine Skulptur oder einen anderen Kunstgegenstand für uns gefunden…
Auch hier noch einige Bilder in einer Diaschau zusammengefasst. Wir mussten richtig „zirkeln“, um keine Touris auf den Bildern zu haben.
Nun hiess es aber, das schöne Örtchen zu verlassen und in Richtung Eze zu fahren.
Auch dieses Städchen ist um einen Hügel gebaut worden und ist mittelalterlichen Ursprungs. Das Dorf Eze-Village liegt an der Moyenne Corniche, und wer auf dieser Strasse von Monaco nach Nizza fährt, kommt unweigerlich an diesem schönen Ort vorbei. Das Bergdorf Eze hat noch einen Stadteil oder besser Dorfteil am Meer (Eze-Bord de mèr), auf den man stößt, wenn man die Corniche Basse, also die Uferstraße zwischen Nizza und Monaco, entlang fährt. Es ist jedoch der Hügel, der das Dorf Eze-Villages zu einem der am meist besuchtesten Orte an der Côte d’Azur macht. Die unterschiedliche Höhe der Dorfteile zeigt sich auch an den angegebenen Höhenmetern: 0 – 700m!
Vom Kakteengarten aus bietet sich ein spektakulärer Blick auf die Steilküste und das Mittelmeer. Hier dichtete Friedrich Nietzsche nach eigenen Angaben im Winter 1883/84 einen Teil seines epochalen Werks „Also sprach Zarathustra“. Daran erinnert der Wanderweg Sentier-Friedrich Nietzsche.
Für das kleine Dörfchen Eze Village benötigt man keinen Stadtplan! Alle Wege führen wieder an den Ausgangspunkt zurück – dazwischen hat man schöne Aus- ein Einblicke in die verschiedenen Gässchen, auf Blumengärten, Ateliers und Galerien etc. Leider reichte die Zeit nicht, den „Jardin Exotique“ zu besuchen, von dem man offenbar eine spektakuläre Aussicht auf die Côte d’Azur haben soll… Verstehe nicht, warum uns dies vorenthalten wurde! Es reichte aber doch zu einem kurzen Besuch der Kirche, die etwa auf 2/3 Höhe des Hügels trohnt. Auf den Besuch der Parfümerie Fragonard haben wir freiwillig verzichtet.
Hier einige Bilder von dem wunderschönen Bergdörfchen Eze.
Nun wurde es aber endgültig Zeit, nach Monte Carlo hinunter zu fahren. Darüber orientiert der nächste Bericht.