Der angekündigte Sturm war eher ein Stürmchen – aber begleitet von viel Regen. Deshalb schauten wir frühmorgends eher skeptisch in den Tag und liessen es zuerst mal bei einem guten Frühstück bewenden.
Die Marina war sicher am Pier vertäut und so konnten wir jederzeit das Schiff verlassen und beschlossen spontan, uns mal zu erkundigen, was eine Taxifahrt nach Portofino kosten würde. Kaum hatten wir diese Idee ausgesprochen, sprach uns im Terminal ein Taxichauffeur an und bot uns Vieren an, zu einem relativ günstigen Preis (130 Euro) nach Portofino zu fahren, dort eine Stunde zu warten und uns wieder zurückzunehmen. Zudem erwähnte er, dass das Wetter in Portofino besser sei als in Genua.
Nach knapp einer Stunde erreichten wir das weltberühmte Städtchen Portofino. Kurz vor diesem Ort zeigte der Taxichauffeur auf eine Villa und erwähnte, dies sei eine der Villen von Berlusconi. Oskar meinte dabei zum Chauffeur, auf mich deutend, ich sei ein Neffe von Berlusconi – dass der Fahrer nicht gleich einen Stopp riss, war wohl darauf zurückzuführen, dass Oskar breit über das ganze Gesicht lachte…
Aber unser Taxichauffeur behielt recht – während unseres Besuches in Portofino regnete es nicht!
Portofino soll offenbar erstmals 986 n. Chr. urkundlich erwähnt worden sein und hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Wie natürlich alle mittelalterlichen Städtchen verfügt Portofino über einen ganz speziellen Charme. Heute ist es ein mondäner Ferienort und eine beliebte Anlegestelle für Jachten aller Art. Ebenfalls haben wir auch überteuerte Restaurants entdeckt!
Tatsächlich existiert die Kleinstadt im Wesentlichen aus einer Strasse und natürlich der Kirche und der Burg; die beiden letzteren sind unten Rechts in der Google-Earth Aufnahme zu sehen.
Wir liessen es uns aber nicht nehmen, gemütlich durch diese Hauptstrasse zu schlendern. Während unsere Damen sich einigen Boutiquen zuwandten, beschlossen Oskar und ich, zur Kirche hochzugehen und vom Vorplatz die Sicht auf Portofino zu geniessen. Natürlich mussten wir den obligaten Cappuccino trinken und wir amüsierten uns am Beobachten der Leute.
Eine Geschichte ist noch erwähnenswert: Während unser Kaptiän sich entschloss, im sicheren Hafen von Genua anzulegen, entdeckten wir die „Pacific Princess“ (übrigens ein Schiff der R-Klasse, das der Oceania Nautica, Regatta, Insignia oder Sirena entspricht), die vor Portofino ankerte und die Passagiere mit Tenderbooten nach dem Ort führten. Am übernächsten Tag lasen wir in den News, dass eben diese „Pacific Princess“ in Nizza mit der Hafenmole kollidierte und die Reise abbrechen musste, weil Wasser ins Schiff eindrang…
Auf der Rückfahrt beschlossen wir, mit unserem Taxichauffeur noch eine kurze „Tour de Genua“ zu unternehmen. Wir machten dies, obwohl es nun wieder zu regnen begann. Ich war vor vielen Jahren mal in Genua und hatte diese Stadt als sehr dreckig in Erinnerung. Nicht nur ich war überrascht, wie sauber die ganze Stadt (auf jeden Fall, den Teil den uns der Täxeler zeigte…) war. An zwei, drei Orten stiegen wir aus und machten trotz leichtem Regen noch einige Bilder.
Kurz vor 1500h waren wir wieder auf dem Schiff und verbrachten die Zeit mit Lesen. Abendessen im „Toscana“. Leider haben wir auch erfahren müssen, dass der morgige Ausflug in die Cinque Terre zufolge des schlechten Wetters annuliert worden ist… Wir haben uns entschieden, anstelle der Cinque Terre das Städtchen Lucca anzusehen und an einer Weinprobe teilzunehmen. Sind gespannt, wie das sein wird…