Bereits um 0945h erfolgt die Abfahrt zur Rentierschlitten-Tour «irgendwo in der Wildnis». Sehr schöne Fahrt über die Tromsö-Brücke und dem Fjord entlang. Nach ca. 40 Minuten nehmen wir die Abzweigung über eine kleine Strasse und gelangen in ein völlig einsames Tal.
Zuerst können wir unter Anleitung die Rentiere füttern. Es handelt sich dabei um wilde Tiere, die jeweils im Winter in der Nähe des Camps sind und hier sich auch für die Schlittenfahrten anschnallen lassen. Im Sommer sind sie dann jeweils frei. Schönes Erlebnis, zuerst Rentiere füttern, dann Schlittenfahrt.
Video Rentierfütterung
Video Schlittenfahrt
Anschliessend Essen (eine Art Suppeneintopf, aber sehr gut mit Rentierfleisch). Ein lokaler Guide informierte über die Lebensgewohnheit der Samen (einziges Volk, das Rentiere haben darf und auch züchtet). Wir folgen den interessanten, spannenden und humorvollen Ausführungen des gebürtigen Samens.
Wikipedia meint übrigens zu den Samen:
Die Samen (veraltet Lappen) sind ein indigenes Volk im Norden Fenno-skandinaviens. Ihr Siedlungsgebiet erstreckt sich von der schwedischen Gemeinde Idre in der Provinz Dalarnas län im Süden über die nördlichen Teile Schwedens, Norwegens, Finnlands und im Nordosten bis zu den Küsten des Weissen Meeres und der Barentssee in Russland. Die ursprünglichen Sprachen der Samen gehören zur Familie der uralischen Sprachen, sind also mit dem Finnischen, Ungarischen und Samojedischen verwandt.
Die russischen Samen auf der Kola-Halbinsel werden zu den „indigenen kleinen Völkern des Nordens“ gezählt.
Seit den 1970er Jahren wird der veraltete Name «Lappen» nicht mehr gebraucht, da er als «herablassend» verstanden wird.»
Die nachfolgenden Bilder zeigen den jungen Samen, wie er uns die Traditionen dieser Volksgruppe näher bringt, während wir uns bei einer guten Suppe im relativ warmen Zelt stärken.
Gegen 1530h sind wir wieder zurück in Tromsö.
Um 1615h erfahren wir per Zufall, dass unsere Koffer am Flughafen herumliegen. Ursi und ich entern ein Taxi, sind in 7 Minuten durch die Tunnels am Flughafen und nehmen sowohl unser Gepäck als auch das einer Mitreisenden mit. Es erfolgt keine genaue Kontrolle durch die Behörden…
Da wir ja um 1845h für die Nordlicht-Safari abgeholt werden, nehmen wir das Nachtessen im Hotel ein – auch hier folgt das bekannte Zitat von Oskar: «nicht besonders gut, aber wir nehmen es!»
Wir werden pünktlich abgeholt zur Nordlicht-Safari. Einkleidung beim Tour-Operator. Sensationell, es werden uns Kälteschutzanzüge, Fellmützen, sogar Fotostative etc. angeboten.
Wir fahren über die Sandness-Brücke auf die Insel Kvaloya. Nach ca. 1 Stunde halten wir an einer Strassenausbuchtung und sehen ab 2100h sensationelle Nordlichter. Zuerst einige langsame Bänder, dann tanzende Streifen und Strahlen. Die Nordlichter verändern sich manchmal nur sehr langsam, manchmal jedoch äusserst rasend, so dass bei den Aufnahmen, die ja bis zu 13 Sekunden belichtet werden müssen, die Nordlichter verschwommen sind. Wir machen mehrere Stops, bis wir zum Meer fahren. Hier haben wir die seltene Gelegenheit, eine Corona zu beobachten. Diese dauert jedoch nur wenige Sekunden und ist kaum zu fotografieren. Fachleute sagen, dass nach einer Corona die Nordlichtaktivitäten nachlassen. Tatsächlich gehen diese nächtlichen Bewegungen sichtlich zurück und wir fahren mit dem Kleinbus wieder ins Hotel nach Tromsö.
Kurz vor Erreichen unseres Ziels sehen wir nochmals Nordlichter über der Stadt. Unser Bus hält auch hier und uns gelingen die letzten Nordlichtfotos des Tages (resp. der Nacht). Es war ein toller Ausflug, hervorragend geführt und wir sind von Karina an sehr gute Locations geführt worden. Sie hat uns auch wertvolle Tipps für die Aufnahmen geliefert und selbst auch hervorragende Fotos mit ihrem Profi-Equipment gemacht. Übrigens, die weissen Punkte in den Nordlicht-Bildern sind nicht etwa Fehlpixel oder grobes Korn, sondern Sterne am Himmel, die zufolge der Langzeitbelichtung sichtbar werden.
Die nachfolgenden Bilder stammen von diesem tollen Abend: