Heute heisst es «früh aufstehen». Um 0845h werden wir für die Fjordkreuzfahrt abgeholt. Wir gehen die wenigen Schritte zur Marina. Dort entern wir die «Marie Claire» ein Schiff, dass nur für uns 24 Gäste auf eine Fjordkreuzfahrt geht.
Die «Marie Claire» gehörte einmal dem südafrikanischen Staatspräsidenten de Klerk; man sieht dem Kahn die Grandezza teilweise noch an. Man könnte ein Bijou daraus machen, aber das würde jetzt gröbere Investitionen bedeuten. So kümmert die ehemalige Jacht leider dahin…
Sensationelles Wetter begleitet uns, ein toller Guide informiert uns über die Sehenswürdigkeiten, Tee, Kaffee, Kuchen stehen à discrétion für den ganzen Tag zur Verfügung. Wir umrunden die ganze Insel Tromsö, d.h. wir fahren zuerst zur Südspitze und beobachten ca. 09.25h den Sonnenaufgang. Die See ist äusserst ruhig – Tromsö ist von vielen grossen Inseln vom Nord-Atlantik geschützt. Die Wassertemperatur beläuft sich auf ca. 2° C – Auswirkungen des Golfstroms. Wir haben eine herrliche Rundsicht, es ist wolkenlos. Wir fahren unter Sandnessound-Brücke durch in Richtung Norden. Die Nordspitze erreichen wir ca. nach 2 Stunden. Dort befindet sich übrigens eine ehemalige Oelplattform, die heute als Hotelunterkunft für die Oelarbeiter dient.
Gegen 1300h fahren wir unter der «Tromsö Bridge» durch und erreichen wieder die Anlegestelle vor dem Hotel.
Gemeinsamer Bummel an der Marina entlang zum Polarmuseum. In 10 Räumen wird die ganze Entwicklung der Polarregion aufgezeigt, die Techniken des Robben-, Wal-, Seehunde- und Bärenfangs dargestellt. Begleitet von vielen Original-Werkzeugen aus mehreren Jahrhunderten Jagd im Norden. Zudem werden detailliert die Arbeiten von Roald Amundsen und Fritjof Nansen dargestellt. Sehr interessant und informativ – ein Durchgang dauert etwa eine Stunde. Leider sind die meisten Exponate nur in norwegischer Sprache beschriftet. Es gibt allerdings einen Heftchen in deutscher Sprache mit sehr vielen Erklärungen. Die Broschüre muss jedoch beim Verlassen des Museums wieder abgegeben werden. Trotzdem – der Besuch ist ein Muss! Hier weitere Informationen zum Polarmuseum.
Spätes Mittagessen im «Aunegarden» – Die Chicken Sandwiches sind sehr gut. Oscar war jedoch mit seinem Rentierburger nicht zufrieden. Zum Dessert habe ich einen Ostekake vertilgt (für Norwegisch-Kenner «Cheesecake». «Kake» wird übrigens «Khaake» ausgesprochen – dies nur, um allfällige andere Interpretationen zu verhindern.)
Anschliessend haben wir noch einige Fotos an der Marina geschossen. Alles in rötlichem Licht, die Sonne geht kurz nach 1600h unter!
Eigentlich wollten wir ja in der «Fiskekompaniet» das Abendessen einnehmen. Aber wie so Vieles hat auch diese durch unser Hotel vorgenommene Reservation nicht geklappt! Es ist in unserem Hotel eben vieles «kaputt» – von der Kaffeemaschine im Essraum bis zum Whirlpool im Dachstock. Überall die Schilder «kaputt» resp. dann mehr touristisch «out of order». Wir essen im «Steakers» – wie der Name sagt, ein Steakhaus und sind ganz zufrieden mit den Speisen.