Lügen, Fakenews und andere unwahrscheinliche Geschichten

Bericht über unsere Reise vom 17. – 24. Februar 2018 nach Tromsö

 

 

Liebe Leserinnen und Leser

Für die nächste paar Minuten brauchen Sie starke Nerven! Der Grund liegt darin, dass hinter dieser Reise ein wahres Lügen- und Fakenews Gebilde aufgebaut werden musste. Und das kam so:

Im Juli 2017 entdeckte Ursula ein Inserat über eine Reise, die mit «Winterzauber in Tromsö» bezeichnet war und sich vor Allem zur Beobachtung von Nordlichtern eignen soll. Ein Wunsch, der schon lange auf unserer «Bucket-List» steht.

Bei Gelegenheit erzählte ich mal Oskar, dass wir möglicherweise eine solche Reise für Februar 2018 planen. Er ging aber nicht speziell darauf ein und meinte, er schaue das mal mit Heidrun an.

Simone haben wir das Reise-Inserat auch gezeigt und sie war relativ schnell begeistert, uns zu begleiten. Deshalb begannen wir, uns mit dieser Reise etwas intensiver zu befassen.

Da rief mich plötzlich Heidrun an und meinte, sie möchte diese Reise Oskar zum Geburtstag schenken. Ob wir mitkämen und ob wir das so organisieren könnten, dass Oskar bis im Dezember nichts davon erfahren würde.

Da war für uns klar, dass wir diese Reise machen werden. Kaum hatte ich das Gespräch mit Heidrun beendet, rief mich Oskar an und fragte, wie es nun sei, ob wir nun nach Tromsö reisen werden. Er würde dies auch gerne machen.

Somit musste ich Oskar direkt anlügen: Ich erklärte ihm, dass ich – wegen meiner Gesundheit – die Reise kaum machen werde und auf ein anderes Jahr verschieben werde. Die Enttäuschung bei Oskar war spürbar zu merken…

Nun begann mit dem Reisebüro ein Verstecken-Spiel. Alle Unterlagen betreffend unsere Freunde mussten ausschliesslich zu uns gesandt werden. Das klappte vorzüglich bis auf ein Dokument, auf dem Gewicht und Schuhgrösse für die Schneeschuhwanderung angegeben werden musste. Ich rief Heidrun an, was zu machen sei. Sie hatte die Lösung rasch parat: Ihre Tochter Claudia fischte den Brief aus der Post raus und Oskar merkte somit nichts.

In der Zwischenzeit meldete sich Simone, sie könne mit Marc D. die Reise nicht antreten, da ihr Vorgesetzter schulpflichtige Kinder hat und wir unsere Reise ausgerechnet auf die Sportferien der Stadt Zürich gelegt hätten. Also, Mitteilung an das Reisebüro – Simone und Marc aus der Option streichen.

Heidrun begann zu realisieren, dass Oskar aber für Februar irgend eine Reise planen möchte. Da musste sie ihre Kinder um Unterstützung bitten und Oskar wurde «aufgetischt», dass im Januar und Februar ihr Sohn Fabian mit Schwiegertochter Sarah sehr froh wären, wenn die Grosseltern die Kinder vermehrt hüten könnten.

Bis zu Oskar’s Geburtstag (im Dezember) lief alles wunderbar und die Überraschung für Oskar war perfekt. Wir erzählten dies Simone und sie bedauerte es nochmals, dass sie von Ihrem Geschäft in der Sportferienwoche nicht wegbleiben kann.

Dann kam der Abreisetag näher und näher. Am Freitag vor Abflug wollte ich bei Edelweiss online einchecken. Vom Reisebüro hatte ich aber nur die Kunden- resp. Rechnungsnummer und keinen Airline-Buchungscode. Also rief ich Edelweiss an und man gab mir die Angaben für mich bekannt. Die Dame bei Edelweiss meinte dann, sie könne auch die zweite Person einchecken und meinte: ich checke Ihre Frau Simone auch gerade ein! Nun war das Staunen bei mir gross – ich bat sie, die Liste durchzugehen, da ich der festen Überzeugung war, dass hier ein Fehler seitens des Veranstalters vorlag. Simone war ja ursprünglich (im Juli) auf der Option, diese haben wir aber zurückgezogen und ist uns auch schriftlich bestätigt worden! Die Dame meinte aber, dass eine Ursula W. nicht auf diesem Flug gebucht sei!!!

Nun begann die Spirale zu drehen: Anruf beim Reisebüro, das die Flugsitze bei einem anderen Reiseveranstalter gebucht hatte. Diese begannen mit Abklärungen. Ja, eine Ursula W. sei gebucht – aber keine Simone hiess es erstmals. Anruf an Oskar, wonach wir Probleme beim Einchecken mit Ursula haben. Es ist mir nicht aufgefallen, dass er mehrmals fragte, ob die Edelweiss die Passagierliste richtig durchgegangen ist…

Dann rief ich Simone an, um ganz sicher zu sein, dass sie nicht hinter unserem Rücken doch die Reise gebucht hatte. Simone bestätigte, dass sie und Marc mitkommen werden und sie war wahnsinnig enttäuscht, dass so kurz vor der Überraschung die Sache aufgeflogen ist.

Das wiederum verursachte wieder einige Telefone: Zuerst zur Edelweiss – hier erhielt ich von einer anderen Dame des Callcenters die beruhigende Antwort, dass sowohl Simone als auch Ursula für den Flug gebucht sind. Dann Rückruf an das Reisebüro – die hatten in der Zwischenzeit auch festgestellt, dass Simone und Marc die Reise gebucht hatten. Nun musste nur noch der Hauptorganisator der Flugsitze informiert werden, dass er nicht noch in letzter Minute den Sitzplatz von Simone streicht!

Mit all diesem Theater war es also nun doch möglich, online einzuchecken und die Situation begann sich zu beruhigen – kurz vor 1700h am Freitag vor Abflug.

Der geneigte Leser versteht vielleicht nun, warum der Titel dieses Beitrages «Lügen, Fakenews und andere Geschichten heisst» – da ist also ein gewaltiges Lügen- und Fakenews Gebäude in den letzten 6 Monaten aufgebaut worden… 😉

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