Montag, April 28, 2025

Wandergrüppli

Auf dieser Webseite berichten wir über unsere Wanderungen. Viel Spass beim Lesen und beim sich Erinnern an unsere "Taten".

Wandergrüppli
Wanderungen

08.06.2021 – Kein Reinfall, aber ein Rheinfall – Wandern nach (?) Corona… und flutender Hahnenfuss

Liebe Leser*innen

An unserer Wanderung hat ein neues Thema die Runde gemacht: „das Gendersternchen“… aber eben, auch diese Diskussion war eigentlich schnell wieder abgeschlossen und der Schreiberling dieser hochintelligenten Zeilen wird in Zukunft auf das Sternchen verzichten…

Nun, die Wetterprognose für die heutige Wanderung war alles andere als gut. Radarbilder zeigten bedrohliche Szenarien und einen Regenschutz hielt jeder der neun Wanderer in Griffnähe.

In aller Hergottsfrühe, d.h. um 09.00h, trafen wir uns also im Caffè Spettacolo in Schafffhausen. Aber bevor wir uns an Kaffee und Gipfeli gütlich tun konnten, informierte uns Kurt, dass er für den heutigen Tag sämtliche Getränke übernehmen werde! Er führte zwei Gründe an: Einerseits durfte er am 1. März 2021 seinen 80. Geburtstag feiern und andererseits darf er und seine Gattin Rita am nächsten Samstag auf den 55. Hochzeitstag anstossen. Es freut uns natürlich ausserordentlich, diesen beiden Jubilaren sowohl zum Geburtstag und zum Hochzeitstag ganz herzlich zu gratulieren und ihnen weitere schöne, lange und gesunde Jahre zu wünschen. Und natürlich ganz herzlichen Dank für die gesponserten Gipfelis und Getränke. Die nachfolgenden Bilder zeigen, wie sehr wir dies schätzten.

Nach der frühmorgendlichen Stärkung ging es mit unserer Wanderung los. Der Himmel war stark bedeckt und wir erwarteten jeden Moment einen Regenguss. Aber durch die schöne Schaffhauser Altstadt blieben wir vom Nass verschont und erreichten bald das Rheinufer.

Landknechtsbrunnen in Schaffhausen am Fronwagplatz

Über die Brücke (gemäss Wikipedia heisst diese „Feuerthalerbrücke“ und ein Übergang soll bereits 1259 urkundlich erwähnt worden sein) setzten wir zum linken Rheinufer über und wanderten weiter in Richtung des Rheinfalls, immer mit Blick auf die Skyline von Schaffhausen und später Neuhausen, aber auch Blicke nach oben, um die Wettersituation zu prüfen.

Im Rhein beobachteten wir die IWC Skulptur des Schaffhauser Bildhauers und Malers Kurt Bruckner.

Anschliessend durchwanderten wir einen Bunker aus dem 2. Weltkrieg und passierten anschliessend die Rheinbrücke der N4 – eine Schrägseilbrücke, die 1995 für eben die Autobahn N4 erbaut worden ist.

 

Etwa nach einer Stunde erblickten wir von Weitem das Schloss Laufen und wussten natürlich, dass damit der Rheinfall nicht mehr weit weg sein kann!

Ja, und endlich erreichten wir nun den Rheinfall. Von der Eisenbahnbrücke (Strecke Neuhausen – Winterthur) blickten wir auf die imposanten Wassermassen (bis zu 500 m3/Sekunde), die über die Felsen rund 23 Meter in die Tiefe stürzen. Am Schlusse dieses Berichtes findet Ihr übrigens ein kleines Vido über diesen grössten europäischen Wasserfall).


Ein kurzer Abstieg führte uns nun an den Fuss des Rheinfalls, wo eine der wenigen Touristinnen sich anerbot, ein Bild von unserer wackeren Wandergruppe zu schiessen. Herzlichen Dank dafür.

Links der Rheinfall, rechts das Schlösschen Wörth, Ausgangsort für die diversen Schiffsfahrten auf dem Rhein

 

Beim Schlössli Wörth „enterten“ wir das nur für uns reservierte Ausflugsboot. Die Chauffeuse und der Guide führten uns nahe an die gewaltigen Wassermassen und unsere Handy-Kameras wurden dann und wann doch ganz leicht geduscht.

Nach diesen Minuten des Spektakels wurde das Boot in die andere Richtung gewendet und eine gemütliche Fahrt brachte uns in etwas über 40 Minuten zur Kloster-Insel Rheinau. Wie gemütlich diese Fahrt war, zeigen die nachfolgenden Bilder mit dem gesponserten Apéro von Kurt. Und hier liess sich auch unser „Chef“ der Wandergruppe, Oskar, zu einer bisher ganz neuen Aussage hinreissen. „Dä Wyy isch süffig, dä näme mir!“ Regelmässige Leser dieser Kolumnen (ouuu, jetzt habe ich wieder ein Gendersternchen verpasst) wissen, dass Oskis Standardspruch eigentlich „er isch nid guet, aber mir nämed en“ lautet. Aber tatsächlich, der liebliche, ganz leicht süssliche Wein aus der Region schmeckte uns allen!

80 + 55 lassen jublieren (wer die Aussage nicht versteht – bitte den Bericht nochmals lesen…!)

 

Bild gemacht von Albert – weisst Du noch, wie AirDrop geht…?

Ende der Weiterfahrt – Das Stauwehr Rheinau

 

Von der Bootsanlegestelle wanderten wir noch rund 10 Minuten, bis wir das Dörfchen Rheinau erreichten, das von der Klosterinsel abgetrennt ist. Hier in Rheinau begaben wir uns ins Restaurant zum Buck und entspannten uns bei einem guten Mittagessen im Garten. Leider habe ich es verpasst, hier Bilder zu machen, da wir sehr engagiert über Dies und Das diskutierten. Nein, weder Computer noch Kreuzfahrten…

 

 

Nach dem Mittagessen war nun Zeit für die Besichtigung der Klosterkirche. Frau Zureich brachte uns die Geschichte des Klosters näher, das voraussichtlich vor 858 gegründet worden ist und eine wechselvolle Vergangenheit hinter sich hat.  Wer mehr über die Geschichte wissen möchte, findet auf der Webseite des Klosters Rheinau weitere Informationen.

Ganz spannend ist aber auch die Geschichte der Hauptorgel, die von 1711-1715 von Johan Christoph Leu aus Augsburg erstellt worden ist. So soll auch der Komponist Felix Mendelssohn Bartholdy (*03.02.1809 – † 04.11.1847) mehrmals auf dieser Orgel gespielt haben. Die längsten Orgelpfeifen sind über 5m lang.

Quelle: https://www.rheinauerkonzerte.ch/konzertprogramme-tickets/orgelkreis/

 

Interessant ist auch das Gitter, das das Chorgestühl resp. den Chor vom übrigen Bereich der Kirche abtrennt. Wer das Gitter anschaut, erhält einen fast 3 dimensionalen Eindruck des Gitters. Es ist aber völlig Zweidimensional – der räumliche Eindruck entsteht durch die perspektivische Anordnung.

Wir wurden auch in den Chor geführt und hatten hier einen ungehinderten Blick auf den Altar.

Es gäbe noch vieles über diese interessante Kirche und deren Geschichte zu erzählen, wie u.a. auch die vielen Reliquien etc. Wer sich dafür interessiert, dem empfehle ich unbedingt einen Besuch und die Konsulation der diversen Webseiten über die Insel Rheinau und auch über die Finanzierung der Renovation.

Anschliessend hiess es, wieder zum Landungssteg Rheinau zurück zu laufen. Unterwegs konnten wir auch das kleine Flusskraftwerk Rheinau beobachten sowie die nach wie vor vorhandenen, aber ausser Dienst gestellten Bunker aus dem 2. Weltkrieg. Bei einem dieser Bunker zielt noch immer eine 9,5mm Haubitze in Richtung Deutschland…

Bei der Landungsstelle wurden wir wiederum von einem Schiff, das nur für uns reserviert war, abgeholt. Ein sehr gesprächiger Guide, der mit einem auszubildenden Schiffsführer unterwegs war, erzählte uns viel Interessantes über den Rhein. Aktuell stellten wir sehr viel Schaum auf dem Fluss fest und einige meinten, dass dies eine Folge der schlechten Wasserqualität sei. Da wurden wir belehrt, dass hier der Rhein eines der säubersten Gewässer in Europa ist. Deshalb habe es relativ wenig Fische, weil das Wasser zu sauber ist und die Tiere keine Nahrung finden!

Sowohl der Bootsführer als auch Wikipedia meinen dazu:

Rheinfallschaum

Seit den 1970er Jahren wird unterhalb des Rheinfalls im Sommer eine starke Schaumbildung beobachtet, die Schaumfahnen sind auch kilometerweit unterhalb noch zu sehen. Untersuchungen der kantonalen Ämter haben gezeigt, dass es sich dabei nicht um befürchtete Wasserverschmutzung durch Waschmittelrückstände oder andere Abwässer handelt. Christian Wegner von der Friedrich-Schiller-Universität in Jena hat in seiner Doktorarbeit nachgewiesen, dass die Ursache des Schaums beim Flutenden Wasserhahnenfuss (Ranunculus fluitans) zu suchen ist.

Keine Verschmutzung – nur Reste des „flutenden Hahnenfusses“

Der Schiffsführer wollte uns unbedingt nochmals zum Rheinfall fahren. Einerseits hat sich das Wetter ganz passabel verhalten, es zeigte sich sogar die Sonne und blauer Himmel. Und da wir über genügend Zeit verfügten, nahmen wir das Angebot gerne an.

Wie schon erwähnt, machte ich nicht nur Fotos, sondern auch Videos. Diese habe ich zu einem kurzen Film mit den Aufnahmen vom Vormittag und Nachmittag zusammen geschnitten, der hier via Youtube zu sehen ist. Ihr könnt das Video direkt hier ansehen oder via Youtube direkt ansehen – unbedingt bei der Qualität „HD“ einschalten (mit Mauszeiger unten rechts ins Bild fahren, dann erscheint die Optionszeile mit den möglichen Anpassungen)

Nach dieser 2. Rheinfallfahrt begaben wir uns wieder auf festen Boden. Einige wanderten zur SBB Station Neuhausen-Rheinfall hoch, Andere bevorzugten, den Lift zu nehmen, der in 2 Sektionen ebenfalls die gleiche Bahnstation erreicht. Mit dem Zug fuhren wir nach Schaffhausen, das wir – pünktlich wie von Oskar vorausgesagt – um 1700h erreichten. Und von dort verstreuten sich die Wandergrüppler wieder in alle Regionen.

Vielen Dank, Oskar und Heini für die Organisation und reibungslose Durchführung dieser Wanderung.

 

Der Schlusspunkt

Im Restaurant „zum Buck“ haben wir eine für diese Coronazeiten lustige Anzeige gefunden:

 

und natürlich darf auch die Wanderstatistik nicht fehlen:

 

Zu guter Letzt – wie immer – die Wanderbeschreibung, die Ihr als PDF herunterladen könnt.

Beste Grüsse und bliibed xund

Andreas

Wandergrüppli
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