Wandergrüppli unter Dampf!

Donnerstag, 9. August 2012  /  Teilnehmer: 14

Liebe Kollegen

Wieder einmal zeigt es sich, wie wichtig die Stellvertretungsregelung ist! Nachdem sich der Hofberichterstatter und Fotograf einfach auf ein Kreuzfahrtschiff absetzte und die Wanderschar "sträflich" im Stiche liess, sprang bereits zum 2. Mal Franz als rasender Reporter ein.

Franz hat mir den nachfolgenden Bericht und die Fotos zugestellt und ich freue mich natürlich, diese Unterlagen Euch auf unserer Webseite zur Verfügung zu stellen. Besten Dank Franz.

Andreas, 22.8.2012


Grimselwelt und Furka-Dampfbahn

Kurz vor 8 Uhr, bei schönstem Wetter, trafen wir uns im Bahnhof Luzern, bevor wir uns zum Carparkplatz verschoben. Oskar mahnte mit Recht zur Eile, denn es galt, gute Plätze im Postauto zu belegen.  

Die Fahrt führte uns über den Brünigpass, durchs Aaretal Richtung Grimselpass. Dort hiess unser erstes Ziel Werk Gerstenegg der Kraftwerke Oberhasli. Ausgerüstet mit Sicherheitsveste bestiegen wir einen Kleinbus, der uns tief in den Berg, unter den Grimselsee fuhr.  

Wir waren mitten im Wasserschloss der Schweiz.120 km wasserführende Stollen verbinden die 8 Stauseen. Zu besichtigen gab es die riesigen Turbinen und Pumpen die dauernd in Bereitschaft stehen müssen. Bei einem Manko produzieren sie blitzschnell Strom; bei Ueberschuss entlasten sie das Netz durch Hochpumpen von Wasser in Speicherseen und laden so die „Strombatterie „ wieder auf. In der gesamten Grimselwelt wird Strom für ca. 1 Mio. Menschen produziert. 

Langsam machte sich Hunger bemerkbar. Das Postauto brachte uns deshalb anschliessend über den Grimselpass ins Wallis nach Gletsch. Dort war für die ganze Gruppe ein Mittagessen reserviert. Nach der Suppe, die serviert wurde, holte sich jeder am Buffet den Teller mit Ragout, Kartoffelstock und Rüebli selber. Fehlen durfte natürlich nicht, jedenfalls für die Meisten, ein Glas Dôle oder auch zwei! 

Auf Gleis 1 war der Dampfzug mit Abfahrtszeit 14.25 Uhr angesagt und traf auch pünktlich – von Oberwald kommend – im Bahnhof Gletsch ein. Nostalgie kam auf, als der Bahnhofvorstand mit Pfeife und Kelle das Zeichen zur Abfahrt gab.  

Jetzt gings los! Schnaubend und stampfend kämpfte sich der Zug höher und höher. Rauch verbreitete sich im Wagen und auch Russpartikel fanden den Weg ins Innere. Ja, so reiste man früher.  

Vor dem Furkatunnel hielt der Zug an. Er musste Dampf ablassen, denn durch den Tunnel durfte er nicht „ rauchen“ – er wurde durch eine elektrische Lokomotive gestossen. So erreichten wir die Urner-Seite des Tunnels, wo ein weiterer Halt eingeplant war. Das Service-Personal der „Verpflegungsstation“ war bereit, die Passagiere mit Speis und Trank zu verwöhnen. Es blieb auch genügend Zeit, die Lokomotive von Nahe zu bestaunen und  auf Fotos zu verewigen. 

Der Lokomotiv-Führer gab kurz Signal „Buuuuuu“ und die Leute wussten, jetzt geht’s weiter. Und wie! Auch bergab war „anstrengend“ für den Zug, denn beim starken Gefälle war Bremskraft gefragt. Noch ein kurzer technischer Halt – das Wasser bei der Lok musste aufgefüllt werden – bevor es Richtung Realp weiter ging. 

Das Postauto wartete bereits und führte uns anschliessend sicher hinunter durch die Schöllenen-Schlucht weiter Richtung Vierwaldstätter-See mit Endziel Luzern.  

Der Kreis hatte sich geschlossen. Ein schöner, unvergesslicher Tag ging zu Ende.

Franz, 16.08.2012


Unterlagen:

Einladungsschreiben mit Detailbeschrieb

Kraftwerke Oberhasli/ Erklärung Kraftwerkkonzept / Energie

Dampfbahnstrecken-Skizze

Webseite der  Furka-Dampfbahn