Montag, April 28, 2025

Wandergrüppli

Auf dieser Webseite berichten wir über unsere Wanderungen. Viel Spass beim Lesen und beim sich Erinnern an unsere "Taten".

Wandergrüppli
Wanderungen

11.08.2021 – Sommerwanderung in grandioser Umgebung im Palfries

Liebe Wanderfreunde,

Nein, ich habe nicht vergessen, den Wanderbericht zu erstellen. Aber das Wetter in den letzten Tagen war zu gut, um vor dem Compi zu sitzen und Bilder zu bearbeiten… Nun, hier ist er also doch noch:

Die Wanderung war eigentlich für Montag, 9. August vorgesehen mit weiser Voraussicht der Organisatoren, dass auf Grund der Regen-Sommer-Wetterlage vielleicht mal auch noch ein Reservedatum von Vorteil wäre. Tatsächlich wurde von der Verschiebung Gebrauch gemacht, weil die Meteo-Vorhersage für den Mittwoch, 11. August, doch deutlich besser war.

Aber als ich jedoch um 05.45h (man beachte die Aufsteh-Zeit für einen Pangsionierten…) vorsichtig die Storen hochdrehte, regnete es in Strömen. Aber ein kurzer Blick auf den Wetter-Radar zeigte auf, dass spätestens um 07.00h der Regenspuk vorbei sein sollte.

Tatsächlich wurde das Wetter besser und erste Sonnenstrahlen zeigten sich am Hauptbahnhof in Zürich, wo ich zufälligerweise Hansruedi M. traf und wir gemeinsam die Reise nach Ragnatsch fortsetzten. Wir waren überrascht, dass wir offenbar die Einzigen waren, die nicht mit dem Auto anreisten. Leider wussten wir nicht, dass auch noch Heinz im Zug war, jedoch offenbar ziemlich an der Spitze des Zuges, während wir im Wagen unmittelbar nach dem Restaurantwagen unsere Plätze bezogen.

In Sargans mussten wir uns kurz orientieren, wo der Bus nach Ragnatsch abfuhr und logischerweise wartete unser Bus am hintersten Ende des Busbahnhofs. Da die Umsteigezeit recht knapp bemessen war, hetzten Hansruedi und ich über den Platz zum Fahrzeug. Kurz danach traf auch Heinz ein und die Reise konnte beginnen. An der Talstation in Ragnatsch trafen wir nun auch die autofahrende Gilde und in zwei Fahrten (pro Kabine waren 8 Personen zugelassen – aber selbst ohne Corona-Zeiten waren das m.E. zuviel) erreichten wir die Bergstation.

Überblick über die Region mit der Hochebene Palfries

Nun ich kannte diese Luftseilbahn, weil ich zu meiner RS Zeit mehrmals mit dieser ehemaligen Militärbahn ins Palfries-Gebiet reisen musste. Sie überwindet eine Höhendifferenz von 1’248m auf einer Länge von 3’043m. Die Bahn wurde 1941 als Militärseilbahn Z 402 im Festungsgebiet Sargans errichtet und war seit 1998 unbenutzt. Schon um die Jahrtausendwende bestand der Wunsch, sie für das Publikum zu öffnen, was sich aber lange hinauszögerte. Seit der Sommersaison 2016 ist sie für das Publikum geöffnet.

Gespanntes Warten auf die Kabinenbahn

Trotz des regenreichen Sommers ist dieser sonst imposante Wasserfall eher ein Wässerchen

Blick in Richtung Mels

Nach 12 Minuten Fahrt erreichten wir die Bergstation Palfries auf 1721 M.ü.M.

Natürlich musste nach so einer anstrengenden Fahrt eine Pause eingelegt werden im Berggasthaus Palfries und bei Kaffee und Gipfelis, offeriert von Alfons – mit einem grossen, herzlichen Dank. Schon bald folgte im Rahmen unserer Gespräche die (schon regelmässige) Frage von Hansruedi „Was macht d‘ Börse?“.

Aber bald ging es los – es lagen doch etwa insgesamt 2 3/4 Stunden Wanderung vor uns.

Nach wenigen Metern stoppte aber Oskar den Trupp und erklärte uns einige interessante geschichtliche Hintergründe zur Region. Eine gute Zusammenfassung seiner Erklärungen sind auf Wikipedia zu finden:

Palfries wurde vermutlich schon im 14. Jahrhundert von einheimischen Romanen genutzt und wahrscheinlich auch bewohnt. Spätere Rodungen erfolgten im 14. Jahrhundert durch Walser im unteren und hinteren Palfries, worauf viele deutsche Flurnamen hinweisen. Die Walser im Gonzengebiet sind erstmals 1398 im Urbar der Grafschaft Sargans aufgeführt. 1414 wurde Palfries erstmals als Walsersiedlung erwähnt. Weitere Erwähnung finden sie in einem Urbar von 1531. Die Walser genossen die sogenannten «Walser Freiheiten», wenn auch wahrscheinlich nur wenige davon ethnisch Walser waren. Als Rodungsfreie waren sie weder Leibeigene noch fiel ihr Lehensgut bei Tod an den Grundherrn zurück.

Der Verlust von Schneefluchtrecht und Maienatzung ab 1540 brachte die Walser in grosse existenzielle Schwierigkeiten. Um 1600 begann die Abwanderung ins Tal nach Sargans oder Wartau. Als Zeuge der Walser auf Palfries ist das rund 600 Jahre alte sogenannte „Rathaus Palfries“ erhalten geblieben.

(obiges Bild gemacht von Alfons)

Nun aber marschierten wir wieder weiter und erfreuten uns am besser werdenen Wetter und der vielfältigen Fauna und Flora.

Das über 600-jährige Ratshaus oder Rothuis als Überbleibsel der Walser-Siedlung

Nach knapp einer Stunde erreichten wir die nächste „Beiz“, das Bergrestaurant Stralrüfi. Hier nahmen wir den Apéro ein – diesmal von Oskar gespendet. Auch ihm einen ganz herzlichen Dank für Speis und Trank!

Albert freut sich schon auf ein Glas Federweissen

Nicht nur dem Federweissen sind alle zugetan, sondern auch dem tollen „Plättli“

Weisheiten auf 1661 M.ü.M.

Noch liegen rund anderhalb Stunden vor uns, bis wir uns beim Mittagessen im Hotel Kurhaus Sennis erholen dürfen.

Das gewaltige Panorama begeistert uns immer wieder.

Unsere Wanderroute schlängelt sich nun zwischen Wiesen, kleinen Wäldern und Flüsschen leicht talwärts in Richtung Sennis, immer wieder unterbrochen durch fantastische Ausblicke auf den Walensee.

Bei diesem Abstieg schmerzten unserem Ehren-Generalsekretär Kurt seine Knie. Zum Glück kam gerade ein Bauer mit seinem Hochgebirgs-Subaru daher und Oskar machte kurzerhand Autostopp und hielt den Bauern an. Selbstverständlich war dieser bereit, Kurt hinunter zum Hotel Kurhaus Sennis zu fahren. Kurt fand einen Sitzplatz neben einem grossen Hund und im gleichen Auto waren noch eine oder zwei Ziegen. War das der Grund, dass wir im Kurhotel draussen unser Mittagessen eingenommen haben…????

Leider wurde diese Aktion nicht fotographisch dokumentiert. Auf jeden Fall trafen wir Kurt im Sennis wieder vergnügt und munter an – seine Schmerzen waren verflogen.

Unser Tagesziel, das Hotel Kurhaus Sennis

Die Alpkäse – Hamburger waren sehr gut – einzig der grüne Sonnenschirm verfärbte die Umgebung gewaltig und ich hatte einige Mühe, den Grünstich in den Bildern zu entfernen. (Manchmal geht das einfach fast nicht…oder es gibt eine neue, andere Verfärbung!)

Kunst beim Kurhaus Sennis auf fast 1400 M.ü.M (Bild Heinz)

Um 15.00h wurden wir im Kurhaus abgeholt durch einen Fahrer mit einem Kleinbus, der uns in rund einer halben Stunde Fahrt zum Ausgangspunkt unserer Wanderung, der Talstation in Ragnatsch brachte. Dies als Hinweis für etwaige Nachahmer: Das Sennis kann nur zu Fuss oder per Bike erreicht werden – wer einen Transport sucht, kann diesen bei der Luftseilbahn oder direkt im Hotel im Voraus bestellen.

Ist dem geneigten Leser etwas aufgefallen? Es gab fast keine Gespräche zu Handys, Computern, Kreuzfahrten, Bank… wir waren offenbar alle in den Bann der Naturschönheiten im Palfier gezogen worden.

Der Schlusspunkt

Ganz herzlich möchte ich sicher im Sinne von Euch allen den Organisatoren Oskar, Heini und Franz für diese ausserordentlich schöne Wanderung danken. Ein Dank gebührt auch nochmals den Spendern der Kaffee- und Gipfeli-Runde (Alfons) und des Apéros (Oskar) sowie Alfons und Heinz, die mir Fotos für diesen Bericht zugestellt haben.

Wie immer findet Ihr den Wanderbeschrieb hier und noch weitere Informationen zum Wandergebiet.

Und natürlich darf auch der Beweis nicht fehlen, welche Strecke wir zurückgelegt haben:

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